Mittwoch, 20. Juni 2012

BROOME

In Broome steuerten wir nach einer gründlichen Autowäsche die Autofirma an und tauschten unseren tapferen George nach 6spanndenen Tagen gegen unseren offiziell angemieteten Campervan ein. Ein richtiger Camper dieses Mal, viel geräumiger, wesentlich bessere Ausstattung - aber dementsprechend auch nur mit Zweirradantrieb, sperriger und langsamer. Und leider ein echter Benzinfresser, wir gaben ein Vermögen für Sprit aus. Trotzdem lernte ich schnell all den Platz und Komfort schätzen und fühlte mich schnell wie zu Hause.

In Broome gönnten wir uns dann erst einmal zwei volle Tage richtig faulen Urlaub. Es war schön auch einfach mal NICHT zu fahren und so verbrachten wir viel Zeit am Strand, gönnten uns ein paar Bierchen am Abend und schliefen bis nach Sonnenaufgang.
Das Highlight unseres Aufenthaltes war dann natürlich unser Kamelritt. Ja, ich bin auf einem Kamel geritten. In Australien. Kurze Hintergrundinfo hier: Kamele sind natürlich keine "original" australischen Tiere, wurden allerdings als Lasttiere eingeführt, sind ausgerissen und freigelassen worden und haben sich dann im Laufe der Jahre wie die Karnickel (hier nichtmal als Vergleich gemeint, Hasen sind ja auch eine ernstzunehmende Plage in Australien!) vermehrt. Sie fügten sich natlos in dieses oft so karge und trockene Land ein und im outback trifft man nun immer wieder auf ganze Herden wilder Kamele.

Ein Kamelritt ist also schon irgendwie ein Muss und wir buchten dann natürlich ganz romantisch den Ritt bei Sonnenuntergang. Zum Reiten an sich muss man sagen, dass es wesentlich ruhiger als ein Pferderitt ist - wenn das Kamel denn mal losläuft. Das eigentliche Aufstehen ist nämlich das Vertrackte. Kamele sind ja über 2m hohe Tiere, da steigt man am einfachsten auf, wenn sie sich hinlegen. Wenn dann das Kommando zum Aufstehen gegeben wird, wird zuerst ruckartig der Po angehoben, die Hinterbeine schlagartig durchgedrückt und sich dann erst auf die Vorderbeine gerappelt. Als Reiter kommt man da in eine ganz extreme Schieflage und würde 100%ig herunterfallen, wenn man nicht darauf vorbereitet ist, sich nach hinten lehnt und vor allem am Sattel festklammert. Lustig.
Wenn das Kamel dann aber erstmal lostrottet, genießt man das sanfte Schaukeln und schwebt förmlich den Strand hinunter. "Ships of the desert" - ich verstehe diesen Kosenamen nun.
Und der Sonnenuntergang? Natürlich richtig schön, wie fast alle an der Westküste. Es sieht einfach besonders aus, die Sonne direkt im Meer versinken zu sehen, dabei keine Häuser im Weg zu haben und die Farben gestalten sich viel leuchtender. Romantischer geht es kaum :) Wobei das Küssen sich auf einem Kamel (das hatte ich ja auch noch nicht angemerkt: Es reiten immer zwei Personen pro Kamel) natürlich schwer gestaltet. Ich verrenkte mich fast beim Umdrehen und Tom schlug mir mit seinem Dickschädel fast die Nase ein, so sanft sich das Gehen des Kameles sich auch anfühlt, es schaukelt doch beachtlich in dieser Höhe! Also beschränkten wir uns doch lieber aufs Gucken!

Am nächsten Abend kamen wir noch einmal zurück - diese malerische Fotomöglichkeit der Kamelkaravane vorm Sonnenuntergang ließ ich mir natürlich nicht entgehen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen